Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Editorial

Ein knappes Jahr nach Inkrafttreten des Pflegestärkungsgesetzes zum 1.1.2017 erschien es im Rahmen des Heidelberger Gespräch 2017 interessant, es mit einem ersten Überblick zu den bis zu diesem Zeitpunkt schon gesammelten Erfahrungen mit diesem Gesetz zu versuchen. Aufgegeben wurde mit diesem Gesetz die zuvor vorgenommene Betrachtung vorrangig körperlicher Einschränkungen hin zu einer die Teilhabe in mehreren Teilbereichen berücksichtigenden Begutachtung, was eine völlig neue Orientierung des für das SGB XI anzuwendenden Begutachtungsansatzes erforderlich machte. Dieser neue Begutachtungsansatz wird im Beitrag von Kissels und Fleer dargestellt. Ein vorangestellter Beitrag von Francke zu diesem Thema gibt einen Überblick über die bisher nach der Neufassung des Gesetzes sich stellenden juristischen Probleme. Alle Autoren haben dankenswerterweise ihre in Heidelberg vorgetragenen Ausführungen zur jetzigen Veröffentlichung noch einmal aktualisiert.

Die tiefgreifenden Veränderungen für alle Erwerbstätigen unter dem Schlagwort „Arbeitswelt 4.0“ befinden sich in den Medien in breiter Diskussion. Die sich speziell im Bereich sozialmedizinischer bzw. arbeitsmedizinischer Begutachtung ergebenden Fragen sind im Folgenden im Beitrag von Bahemann vorgestellt, wobei zu arbeitsmedizinischen Auswirkungen dieser neuen Arbeitswelt allgemein auf die interessanten Ausführungen von Irina Böckelmann in der ebenfalls im Gentner-Verlag erscheinenden Zeitschrift ASU verwiesen werden kann (Böckelmann I: Auswirkungen neuer Arbeitswelten auf den Menschen. ASU Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed 53 (2018), 5: 308). Dass eine derartige Änderung der Grundlagen der Arbeitswelt auch veränderte juristische Fragestellungen mit sich bringt, erschließt sich zwanglos. Als Beispiel sei nur der „Wegeunfall“ bei Ausübung eines Home Office aufgeführt. Auf diese Fragen wird im Aufsatz von Spellbrink eingegangen.

Vorträge zu Fragen der Vergütung des medizinischen Sachverständigen für seine gutachtliche Tätigkeit stoßen bei Kongressen stets auf größeres Interesse. In dem diese Ausgabe abschließenden Beitrag von Formann nach seinem hierzu gehaltenen Vortrag wird unter anderem auf die aktuelle Rechtsprechung zu Folgen von Fehlern des Sachverständigen für diese Vergütung eingegangen. Mit den erwähnten uneinheitlichen Ansichten zu einem erforderlichen Zeitaufwand für ein Gutachten durch die verschiedenen Landessozialgerichte hatte sich auch schon ein Beitrag in der Ausgabe 2/2018 dieser Zeitschrift beschäftigt (Rau NV, Gaidzik PW, Schiltenwolf M: Vergütung medizinischer Sachverständigengutachten nach dem JVEG: deutsche Bundesländer im Vergleich. MedSach 114 (2018), 2: 50).

Die beim Heidelberger Gespräch 2017 weiter noch gehaltenen Vorträge zum Bundesteilhabegesetz und zu Neuigkeiten bei Berufskrankheiten werden in der folgenden Ausgabe dieser Zeitschrift wiedergegeben werden.

E. Losch, Frankfurt am Main