Die Empfehlungen der Expertengruppe aus 12 Ländern basieren auf 275 Publikationen, die letztendlich eingeschlossen werden konnten, sowie auf 107 Reviews. Dabei konnte als einzige starke Empfehlung für die Therapie eines Fibromyalgiesyndroms die Trainingstherapie benannt werden; alle anderen Empfehlungen haben dagegen nur einen mittleren oder schwachen Empfehlungsgrad.
Insgesamt haben sich die Empfehlungen im Vergleich zu 2007 nicht signifikant geändert, jedoch sind jetzt alle Empfehlungen evidenzbasiert. In der Abfolge der Therapieformen geben die neuen Empfehlungen den Hinweis, dass nach der Diagnose eines Fibromyalgiesyndroms, der Patientenschulung sowie der Information des Patienten über das Krankheitsbild die Übungstherapie als erste Therapiemaßnahme erfolgen sollte. Falls diese keinen zufrieden stellenden Effekt zeigt, sollte sich die weitere Therapie an den individuellen Patientenbedürfnissen orientieren:
• So sollen bei überwiegender psychischer Komorbidität (z. B. Katastrophisierung, ungünstige Copingstrategien, Angst und Depressivität) vor allem psychologische Therapieverfahren wie kognitive Verhaltenstherapie, Entspannungsverfahren und eine psychopharmakologische Behandlung eingesetzt werden.
• Bei überwiegenden Schmerzen und Schlafstörungen werden pharmakologische Interventionen empfohlen, z. B. Duloxetin, Pregabalin oder Tramadol bzw. niedrig dosiertes Amitriptylin bei überwiegenden Schlafstörungen.
• Liegt eine schwere Beeinträchtigung mit Arbeitsunfähigkeit vor, soll ein multimodales Rehabilitationsprogramm angestrebt werden.
Die neuen revidierten EULAR-Kriterien sind jetzt evidenzbasiert, betonte Baerwald. Das ist für den Gutachter in der Krankenversicherung wichtig, haben doch Fibromyalgiepatienten (und nicht selten auch deren Ärzte) nach Erfahrungen aus der Praxis oft sehr eigene Vorstellungen davon, welche Behandlung sie für notwendig halten.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
Macfarlane G J, Kronisch C et al.: EULAR revised recommendations for the management of fibromyalgia. Ann Rheum Dis. 2017;76:318-328 2016/07/06, doi: 10.1136/annrheumdis-2016-209724
Insgesamt haben sich die Empfehlungen im Vergleich zu 2007 nicht signifikant geändert, jedoch sind jetzt alle Empfehlungen evidenzbasiert. In der Abfolge der Therapieformen geben die neuen Empfehlungen den Hinweis, dass nach der Diagnose eines Fibromyalgiesyndroms, der Patientenschulung sowie der Information des Patienten über das Krankheitsbild die Übungstherapie als erste Therapiemaßnahme erfolgen sollte. Falls diese keinen zufrieden stellenden Effekt zeigt, sollte sich die weitere Therapie an den individuellen Patientenbedürfnissen orientieren:
• So sollen bei überwiegender psychischer Komorbidität (z. B. Katastrophisierung, ungünstige Copingstrategien, Angst und Depressivität) vor allem psychologische Therapieverfahren wie kognitive Verhaltenstherapie, Entspannungsverfahren und eine psychopharmakologische Behandlung eingesetzt werden.
• Bei überwiegenden Schmerzen und Schlafstörungen werden pharmakologische Interventionen empfohlen, z. B. Duloxetin, Pregabalin oder Tramadol bzw. niedrig dosiertes Amitriptylin bei überwiegenden Schlafstörungen.
• Liegt eine schwere Beeinträchtigung mit Arbeitsunfähigkeit vor, soll ein multimodales Rehabilitationsprogramm angestrebt werden.
Die neuen revidierten EULAR-Kriterien sind jetzt evidenzbasiert, betonte Baerwald. Das ist für den Gutachter in der Krankenversicherung wichtig, haben doch Fibromyalgiepatienten (und nicht selten auch deren Ärzte) nach Erfahrungen aus der Praxis oft sehr eigene Vorstellungen davon, welche Behandlung sie für notwendig halten.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
Macfarlane G J, Kronisch C et al.: EULAR revised recommendations for the management of fibromyalgia. Ann Rheum Dis. 2017;76:318-328 2016/07/06, doi: 10.1136/annrheumdis-2016-209724