De Luca und Mitarbeiter führten eine prospektive Kohortenstudie an 100 Patienten mit systemischer Sklerose und Verdacht auf kardiale Beteiligung durch, indem sie bei diesen Patienten ein Langzeit-EKG durchführten. Die Patienten wurden weiterverfolgt und das Auftreten eines plötzlichen Herztodes oder die Implantation eines Defibrillators wurde als „primärer Endpunkt“ ermittelt.
Insgesamt wiesen 56 von den 100 Patienten Veränderungen im Langzeit-EKG auf; 24 % zeigten häufige ventrikuläre Extrasystolen. Die Anzahl der Extrasystolen korrelierte mit den Arrhythmien im Langzeit-EKG und invers mit der linksventrikulären Ejektionsfraktion. Im Verlauf von 23 Monaten verstarben 5 Patienten; bei 2 Patienten wurde ein Defibrillator eingesetzt. Alle 7 Patienten hatten deutliche Arrhythmien aufgewiesen.
Mittels einer ROC-Analyse wurden gezeigt, dass Patienten mit ≥ 1.190 ventrikulären Extrasystolen ein deutlich erhöhtes Risiko hatten (mit einer Sensitivität von 100 % und eine Spezifität von 83 %), den primären Endpunkt zu erreichen. Auch waren hohe Troponin-T-Werte prädiktiv für den Endpunkt.
Die Autoren folgern, dass häufige ventrikuläre Extrasystolen im Langzeit-EKG bei systemischer Sklerose ein hohes Risiko darstellen für einen plötzlichen Herztod. Daher sollten sowohl das Langzeit-EKG als auch der Troponin-T-Spiegel bei diesen Risikopatienten untersucht werden. Riemekasten unterstrich die Bedeutung dieser Studie, die den Stellenwert des Langzeit-EKG bei der systemischen Sklerose aufzeige.
Das ist auch aus gutachtlicher Sicht bedeutsam: Behandelnde Ärzte, die bei Patienten mit systemischer Sklerose und Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung eine entsprechende Abklärung unterlassen, könnten sich bei entsprechenden kardialen, ggf. letalen Komplikationen ggf. dem Vorwurf eines Behandlungsfehlers ausgesetzt sehen.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
De Luca G, Bosello SL, Gabrielli FA, Berardi G, Parisi F, Rucco M, Canestrari G, Loperfido F, Galiuto L, Crea F, Ferraccioli G: Prognostic role of ventricular ectopic beats in systemic sclerosis: A prospective cohort study shows ECG indexes predicting the worse outcome. PLoS One. 2016 Apr 21;11(4):e0153012
Insgesamt wiesen 56 von den 100 Patienten Veränderungen im Langzeit-EKG auf; 24 % zeigten häufige ventrikuläre Extrasystolen. Die Anzahl der Extrasystolen korrelierte mit den Arrhythmien im Langzeit-EKG und invers mit der linksventrikulären Ejektionsfraktion. Im Verlauf von 23 Monaten verstarben 5 Patienten; bei 2 Patienten wurde ein Defibrillator eingesetzt. Alle 7 Patienten hatten deutliche Arrhythmien aufgewiesen.
Mittels einer ROC-Analyse wurden gezeigt, dass Patienten mit ≥ 1.190 ventrikulären Extrasystolen ein deutlich erhöhtes Risiko hatten (mit einer Sensitivität von 100 % und eine Spezifität von 83 %), den primären Endpunkt zu erreichen. Auch waren hohe Troponin-T-Werte prädiktiv für den Endpunkt.
Die Autoren folgern, dass häufige ventrikuläre Extrasystolen im Langzeit-EKG bei systemischer Sklerose ein hohes Risiko darstellen für einen plötzlichen Herztod. Daher sollten sowohl das Langzeit-EKG als auch der Troponin-T-Spiegel bei diesen Risikopatienten untersucht werden. Riemekasten unterstrich die Bedeutung dieser Studie, die den Stellenwert des Langzeit-EKG bei der systemischen Sklerose aufzeige.
Das ist auch aus gutachtlicher Sicht bedeutsam: Behandelnde Ärzte, die bei Patienten mit systemischer Sklerose und Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung eine entsprechende Abklärung unterlassen, könnten sich bei entsprechenden kardialen, ggf. letalen Komplikationen ggf. dem Vorwurf eines Behandlungsfehlers ausgesetzt sehen.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
De Luca G, Bosello SL, Gabrielli FA, Berardi G, Parisi F, Rucco M, Canestrari G, Loperfido F, Galiuto L, Crea F, Ferraccioli G: Prognostic role of ventricular ectopic beats in systemic sclerosis: A prospective cohort study shows ECG indexes predicting the worse outcome. PLoS One. 2016 Apr 21;11(4):e0153012