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Unterkieferprotrusionsschienen zur Therapie der Schlafapnoe — wann indiziert?

Es gibt sowohl individuell angefertigte Schienen, die in der Regel durch einen geschulten Zahnarzt angepasst werden, oder vorgefertigte („boil and bite“) Schienen, die ohne spezielle zahntechnische Expertise auch vom Patienten selbst angepasst werden können. In einer aktuellen Metaanalyse von 3 randomisierten Cross-Over-Studien (n = 122 Patienten) wurden diese beiden Systeme verglichen.

Die individuell angefertigten und titrierbaren Unterkieferprotrusionsschienen waren den vorgefertigten und meist nicht titrierbaren Unterkieferprotrusionsschienen in der absoluten und relativen Reduktion des Apnoe-Hypopnoe-Index und der Reduktion der subjektiven Tagesschläfrigkeit (Epworth Sleepiness Scale) überlegen. In Subanalysen aus 2 von 3 Studien schnitten die individuell angepassten Unterkieferprotrusionsschienen auch hinsichtlich der Effekte auf die krankheitsspezifische Lebensqualität (Functional Outcomes of Sleep Questionnaire) und hinsichtlich der Präferenz der Patienten besser ab.

Die aktuelle Metaanalyse unterstreicht bisherige Empfehlungen, dass bei ausgewählten Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe titrierbare individuell angefertigte Unterkieferprotrusionsschienen verwendet werden sollen, da sie den vorgefertigten Unterkieferprotrusionsschienen hinsichtlich der Effekte auf die obstruktive Schlafapnoe und deren Symptome überlegen sind, kommentierte Arzt.

(Johal A, Agha B: Ready-made versus custom-made mandibular advancement appliances in obstructive sleep apnea: A systematic review and meta-analysis. J Sleep Res. 2018 Feb 6. doi: 10.1111/jsr.12660. [Epub ahead of print])

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden