Die Behandlungspfeiler sind – neben einer Alkoholkarenz bei der alkoholisch-induzierten Pankreatitis bzw. der Beseitigung der Ursache bei der biliären Pankreatitis – eine Patienten-orientierte Nahrungskarenz und Flüssigkeitssubstitution sowie eine adäquate Schmerztherapie. Erst wenn gravierende Komplikationen wie beispielsweisesuperinfizierte oder walled-off-Nekrosen auftreten, ergeben sich Indikationen für eine invasive Therapie. Hier sollte eine stufenweise Eskalation der Therapie bei therapierefraktären Komplikationen und bei Versagen der einzelnen Therapieschritte von konservativ über minimalinvasiv bis hin zu offenen chirurgischen Therapieansätzen erfolgen, erklärte Friess.
Neuere Daten zur Behandlung der Komplikationen der akuten Pankreatitis deuten darauf hin, dass endoskopische und laparoskopische Verfahren zur Drainage und zur Nekrosektomie ebenbürtig sind und die Wahl der Behandlung interdisziplinär in Abhängigkeit von der Expertise des behandelnden Zentrums gestellt werden sollte.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden