Zusammenfassend sollten – auch nach aktuellen Studiendaten – folgende Empfehlungen im klinischen Alltag umgesetzt werden:
1. Eine asymptomatische Stenose der A. carotis interna sollte primär konservativ unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten der Primärprävention behandelt werden (Nikotinkarenz, Gewichtsreduktion, Fitnesstraining, an verbindlichen Zielwerten orientierte pharmakologische Behandlung der medizinischen Risikofaktoren, Mono-Thrombozyten-Aggregationshemmer).
Regelmäßige klinische und Ultraschall-Kontrollen sind sinnvoll.
2. Eine geplante Intervention sollte auf vermeintliche Hochrisikogruppen bezüglich einer zerebralen Ischämie konzentriert werden (v. a. gesicherte Stenosegrad-Progression, hoher initialer Stenosegrad, echoarme Plaquetextur, kontralateraler Gefäßprozess oder ältere Infarkte in der zerebralen Bildgebung).
3. Eine geplante Intervention sollte auf vermeintliche Niedrigrisikogruppen bezüglich einer peri-interventionellen Komplikation konzentriert werden (v. a. jüngeres Alter und keine relevanten Begleiterkrankungen).
4. Wahrscheinlich ist die Thrombendarteriektomie in Lokalanästhesie das sicherste Verfahren bei ausgewählten Patienten.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden