Botulinumtoxin blockiert nicht nur die neuromuskuläre Übertragung, sondern auch die Sekretion von Neuropeptiden wie Substanz P, Glutamat und „calcitonin gene-related peptide“ (CGRP) und hemmt so die neurogene Inflammation. Zudem hat es über einen retrograden Transport in das zentrale Nervensystem eine modulierende schmerzlindernde Wirkung.
Neben der Zulassung zur Behandlung der Dystonie bzw. Spastik besteht für Onabotulinumtoxin A die Zulassung zur Prophylaxe der chronischen Migräne, sofern die orale prophylaktische Migränemedikation nur unzureichend gewirkt hat oder nicht vertragen wurde.
Zudem wird Botulinumtoxin in den deutschen Leitlinien als dritte Wahl für die Behandlung neuropathischer Schmerzen empfohlen. Hierbei handelt es sich in Deutschland jedoch um eine Off-label-Anwendung.
Schwarzer, A., Mäcken, T., Enax-Krumova, E. K. (2023). Klinische Anwendung von BotulinumtoxinTyp A in der Schmerzmedizin. Schmerz, 37 (4): 297-307.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden