Während ausgeprägte Nasenpolypen bisher operiert wurden, wobei es sehr häufig zu Rezidiven mit erneuter Operationsbedürftigkeit kam, konnte unter Dupilumab die Operationshäufigkeit um 90 % gesenkt werden. Und „die beste Nasennebenhöhlenchirurgie ist diejenige, die man vermeidet“, erklärte Klimek, schon um mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Entscheidend für die Indikationsstellung bei dieser (teuren!) Therapie sei die Dokumentation. Bei langer Behandlung nehme zudem die Wirksamkeit zu, so dass die Applikationsfrequenz häufig von anfangs jede 2. Woche auf später jede 4. Woche reduziert werden könne.
Wenn ein Patient mit ausgeprägter Polyposis nasi aber vor einer solchen meist lebenslangen medikamentösen Therapie zunächst eine Operation wünsche, sei das - bei entsprechender Aufklärung - jedoch durchaus zu vertreten; möglicherweise komme es ja im Einzelfall nicht zu einem Rezidiv.
Dass Dupilumab in der Behandlung von Nasenpolypen einen vom G-BA festgestellten deutlichen Zusatznutzen hat und eine Alternative zur Operation darstellt, wurde von dem Apotheker Mathias Flume von der KV Westfalen-Lippe aus Dortmund bestätigt.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden