Das ergibt sich sowohl aus den europäischen als auch den amerikanischen Triage-Strategien. Die Studien zeigen aber auch den Stellenwert der klinischen und sozialen Einschätzung durch den Arzt, die durch Scoring-Systeme, welche letztlich nur eine Leitschnur geben können, nicht ersetzt werden kann.
Dem beratenden und aufklärenden Arzt-Patienten-Gespräch im Kontext des individuellen medizinisch-sozialen Patientenumfelds kommt zur Vermeidung von Therapieabbrüchen gerade im ambulanten Setting große Bedeutung zu – insbesondere weil Menschen geneigt sind, ambulant behandelbare Diagnose als weniger gefährlich einzuschätzen als stationär behandelte und dies ggf. mit einer fehlenden Therapietreue quittieren, warnte Mühlberg.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden