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Endokrine Nebenwirkungen bei Therapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren

Die immunvermittelte Hypophysitis mit zumeist lebenslangem Hormonmangel stellt ein singuläres immunvermitteltes unerwünschtes Ereignis („immune-related adverse event“, irAE) dar, das hauptsächlich bei Patienten auftritt, die mit Anti-CTLA-4-moniklonalen Antikörpern allein oder in Kombination mit anderen Immun-Checkpoint-Inhibitoren behandelt werden, und sehr selten bei Patienten, die mit Anti-PD-1 behandelt werden.

In einem systematischen Review und einer Metaanalyse mit Daten aus 38 randomisierten klinischen Studien mit 7.551 Patienten, die den Einsatz von Immun-Checkpoint-Inhibitoren bei der Behandlung verschiedener Krebsarten untersuchten, wurde eine immunvermittelte Hypophysitis-Inzidenz zwischen 1,5 % und 13,3 % bei mit CTLA-4 behandelten Patienten berichtet und 0,3 % bis 3 % bei Patienten mit PD-1-Hemmern.

Das Bewusstsein für endokrine unerwünschte Ereignisse im Rahmen der Immun-Checkpoint-Inhibitoren-Therapie hat mit ihrem breiten Einsatz zugenommen, auch wenn es in Einzelfällen nach Beobachtung des Autors zu krassen Situationen kommen kann. So wurde 2023 eine Patientin mit seit mehreren Jahren laufender Immun-Checkpoint-Inhibitoren-Therapie im Myxödemkoma bei nicht messbaren peripheren Schilddrüsenhormonwerten und TSH > 150 μU/ml aufgenommen: TSH-Kontrollen waren seit mehr als 2 Jahren nicht mehr durchgeführt worden. Um solche Situationen zu vermeiden, wäre eine personalisierte Prädiktion wünschenswert, um Risikopatienten prospektiv zu identifizieren, erklärte Reincke.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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