Der derzeitige mediale Hype verhalf der Diagnose zwar zur Anerkennung, kehrt jedoch aufgrund immer noch fehlender objektivierbarer Diagnosekriterien und oft wenig solider Berichterstattung die Situation dahingehend um, dass viele Frauen beim Blick auf ihre Beine verunsichert sind und ein Lipödem wähnen, was nicht selten im dringenden Wunsch nach einer Liposuktion mündet.
Oftmals aber – und dies aus eigener langjähriger Erfahrung – handelt es um eine klassische Adipositas, ein Lymphödem oder das einfache Bestreben nach Selbstoptimierung, um eigenen Vorstellungen oder den von der Gesellschaft vorgegebenen zu entsprechen, erklärte Mühlberg. Dieser Kommentar werte nicht das Verhalten der betroffenen Frauen, die oft hin- und hergerissen seien, solle aber einen kritischen Umgang mit dieser wahrlich schwer zu stellenden Diagnose anregen, um bei fehldiagnostiziertem angeblichem „Lipödemen“ unnötige Liposuktionen zu vermeiden.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden