Aufgrund der guten Heilungsraten von Hodentumoren treten Therapie-assoziierte Toxizitäten zunehmend in den Vordergrund, berichtete Pia Paffenholz von der Klinik und Poliklinik für Urologie, Uro-Onkologie, Roboter-assistierte und Spezielle Urologische Chirurgie am Universitätsklinikum Köln auf dem 18.Urologie-Update-Seminar am 7. und 8. Februar 2025 in Berlin.
Entsprechend mehrerer älterer sowie einer aktuellen Studie sind neurologische Erkrankungen wie die Polyneuropathie oder das Raynaud-Syndrom sowie Hörverlust und Tinnitus die häufigsten gesundheitliche Folgen einer Platin-haltigen Chemotherapie. Dies sollte bei der Aufklärung des Patienten berücksichtigt werden.
Nach einer aktuellen Studie von Sanchez et al. (J Clin Oncol. 2023) berichtet einer von drei Hodentumorpatienten mit Höreinschränkungen, die eine Platin-haltige Chemotherapie erhalten haben, über klinisch signifikante funktionelle Beeinträchtigungen. Die Nachsorge von mit Cisplatin therapierten Patienten sollte somit auch eine Routineuntersuchung auf Hörminderung und Tinnitus umfassen, forderte Paffenholz.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden