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Kein Hinweis auf Langzeitfolgen nach behandelter Neuroborreliose

Beim PTLDS (Post Treatment Lyme Disease Syndrome; in Deutschland meist als Post-Borreliose-Syndrom bezeichnet) handelt es sich um ein nicht einheitlich akzeptiertes Syndrom, das von einer gesicherten Spätmanifestation der Lyme-Borreliose abzugrenzen ist. Hintergrund sind Berichte, dass einige Patienten trotz antibiotischer Behandlung unspezifische Beschwerden entwickeln. Dazu zählen Fatigue, Parästhesien, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen.

 

In einer dänischen Registerstudie (2020) auf dem Datensatz des Krankenkassensystems wurde deshalb das Risiko, eine demenzielle Erkrankung, eine Parkinsonerkrankung, eine Motoneuronerkrankung, ein Guillain-Barré-Syndrom oder eine Epilepsie zu entwickeln, untersucht. In die Studie gingen 2.067 Patienten mit Neuroborreliose ein; als Vergleichsgruppe wurden die Daten von 20.670 Patienten ohne Neuroborreliose genommen.

 

Für alle untersuchten Erkrankungen fand sich kein erhöhtes Risiko bei Patienten, die

eine Neuroborreliose durchgemacht hatten. Auch war der Anteil der Patienten, die auf Pflege angewiesen waren, bei den Borreliose-Patienten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung nicht erhöht.

 

Die Studie untermauert, dass es bei Patienten nach Neuroborreliose zumindest zu keinen signifikanten kognitiven Folgeerkrankungen und -einschränkungen zu kommen scheint, kommentierte Klein. Hinweise auf ein PTLDS fanden sich in der dänischen Studie nicht.

 

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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