Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass die brusterhaltende Operation mit Bestrahlung bei adäquater medikamentöser Therapie der Mastektomie überlegen ist, insbesondere der Mastektomie ohne nachfolgende Bestrahlung.
Die onkoplastischen Operationsverfahren wie die tumoradaptierte Mastopexie, Brustreduktionen, lokoregionäre Flaps mit größeren Resektionsvolumina und breiteren Resektionsrändern verbessern nicht die onkologischen Ergebnisse, sie verringern nicht die Lokalrezidiv-Rate und verlängern nicht das erkrankungsfreie Überleben und das Gesamtüberleben; sie reduzieren allerdings die Nachresektions-Rate und die Mastektomie-Rate.
Bei der Aufklärung zu verschiedenen Operationsmethoden muss aber die eingeschränkte emotionale und kognitive Funktionsfähigkeit der Patientinnen mit einem Mammakarzinom schon nach der Biopsie und vor der Operation bzw. medikamentösen Therapie beachtet werden, betonte Blohmer. Ein faires Erklären von Nutzen und Risiken der einzelnen Methoden und ein frühes Angebot psychosozialer Unterstützung seien ethisch geboten.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden