Weder die Daten aus China oder Italien noch die aus New York oder jetzt auch teilweise aus Deutschland geben Anlass dazu, die bisherigen Therapiestrategien bei MS-Patienten zu ändern. Nur Daten aus Barcelona zeigen eine leicht erhöhte Rate von COVID-19-Fällen bei MS-Patienten im Vergleich zur Normalbevölkerung. Aus anderen Ländern oder auch aus Deutschland wurde Zahlen dieser Art nicht berichtet.
Einheitlich ergibt sich jedoch, dass MS-Patienten nicht schwerer erkranken als der Durchschnitt der Bevölkerung. Darüber hinaus zeigt sich auch relativ einheitlich, dass der Verlauf einer COVID-19-Erkrankung bei MS nicht von der bestehenden Immuntherapie abhängt, sondern von den Komorbiditäten und insbesondere von den vaskulären Risikofaktoren, so Limmroth. Damit gelten für MS-Patienten offensichtlich die gleichen Risikofaktoren wie für die Allgemeinbevölkerung.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden