Diese effektive schmerzlindernde Therapie sollte durch geübte Experten erfolgen: Die Operation der infiltrierenden Endometriose ist nicht selten sehr komplex und setzt fachlich/operative Kenntnisse wie bei der Operation eines fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms mit entsprechender Radikalität voraus. Insbesondere ist die Kenntnis der Beckenanatomie enorm wichtig. In 10 % der Betroffenen kann eine Darm-Endometriose und in 15 % eine Ureter-Endometriose – meist mit tiefer Endoemtriose vergesellschaftet – auftreten.
Die Hysterektomie kann in speziellen Fällen, insbesondere bei abgeschlossener Familienplanung und dem Vorliegen einer Adenomyosis uteri, als eine therapeutische Maßnahme erfolgen. Bei der operativen Therapie von Ovarial-Endometriomen ist die Zystektomie gegenüber der alleinigen Drainage und Koagulation in Bezug auf Rezidiv-Endometriome überlegen. Daneben wird auch die CO2-Vaporisierung als eine ebenfalls effektive Maßnahme bewertet.
Es sollte jedoch bedacht werden, dass mit der Exzision der Ovarial-Endometriome auch ein ovarieller Schaden gesetzt und somit die ovarielle Reserve eingeschränkt wird. Die Entfernung der Ovarien sollte – solange die Frau noch prämenopausal ist – nicht durchgeführt werden, da ansonsten die Konsequenzen einer frühzeitigen Menopause, insbesondere in Bezug auf Knochen und kardiovaskuläre Gesundheit, sich nachteilig auswirken.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden