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Pankreatitis nach ERCP weiter häufig und gefährlich

Die post-ERCP-Pankreatitis (PEP) entsteht möglicherweise als Resultat von wiederholten Kanülierungsversuchen der Papille oder von thermischen Verletzungen nach Papillotomie. Auch die Kontrastmittel-Gabe in einen zarten Pankreasgang wird als Agens für eine Pankreatitis diskutiert. Nicht nur prozedurbedingte Faktoren begünstigen eine post-ERCP-Pankreatitis, sondern auch patientenassoziierte Fakten wie jugendliches Alter, Geschlecht und vor allem eine Sphinkter-Oddi-Dysfunktion.

In diesem Zusammenhang erschien im Juli 2023 ein systematisches Review und eine Metaanalyse von 145 randomisierten, kontrollierten Studien, welche die Inzidenz, die Schwere und die Mortalität einer post-ERCP-Pankreatitis beschreiben, über einen Zeitraum von 1977 bis 2022. Die 145 randomisierten Studien enthielten 19.038 Patienten. Die Auswertung ergab eine kumulative Inzidenz der post-ERCP-Pankreatitis von 10,2 %. Die kumulative Inzidenz einer schweren post-ERCP-Pankreatitis lag bei 0,5 % und die Mortalität bei 0,2 %. In der High-Risk-Gruppe von Patienten lag die Inzidenz einer schweren post-ERCP-Pankreatitis bei 14,1 % und die Mortalität bei 0,8 % (alle Patienten ohne PEP-Prophylaxe).

Um das Risiko einer post-ERCP-Pankreatitis zu minimieren, ist die rektale NSAR-Gabe bei allen Patienten zu vertreten sowie die Pankreasstent-Implantation bei schwierigen Intubationsmanövern, kommentierte Schumacher.

Akshinatala, V.S., Kanthasamy, K., Bhullar, F.A. et al. (2023). Incidence, severity and mortality of post-ERCP pancreatitis: An updated systematic review and meta-analysis of 145 randomized controlled trials. Gastrointest Endosc., 1, 1-6.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden