Als Konsequenz der neuen therapeutischen Konzepte und Optionen wurden die Empfehlungen zur Asthma-Therapie in den letzten Jahren teilweise grundlegend modifiziert und durch Phänotyp-spezifische, antientzündliche Therapie-Strategien ersetzt, um sowohl Symptome und Exazerbationen zu verhindern als auch die Asthma-bezogene Mortalität und künftige, mit der Asthma-Erkrankung verbundene Risiken zu mindern.
Eine Therapie nur mit kurz wirksamen Bronchodilatatoren allein wird bei Jugendlichen und Erwachsenen nicht länger empfohlen, Patienten sollen selbst bei mildem Asthma eine ICS-haltige Therapie erhalten, und bei schwerem Asthma sollen systemische Glukokortikoide nur noch bei unkontrolliertem Asthma trotz Therapie mit inhalativer Triple-Therapie verordnet werden, bei denen eine Therapie mit Biologika ohne Erfolg geblieben oder nicht anwendbar ist.
Ein weiterer Paradigmenwechsel in der Asthma-Therapie ist die Einführung des Begriffs einer Asthma-Remission, der auf die Erhaltungstherapie auch der Asthma-Erkrankung übertragbar ist, da die therapeutischen Effekte insbesondere, aber nicht nur, der Biologika bei schwerem Asthma bei einem substantiellen Teil der Patienten die Kriterien einer Remission erfüllen. Dies gilt in gleicher Weise für Patienten mit geringerem Asthma-Schweregrad unter inhalativer Therapie mit ICS. Noch offen und Gegenstand der aktuellen Diskussion ist allerdings die Definition einer Remission, so Buhl.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden