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Prolongiertes Weaning in Deutschland

Während einige Patienten nach ersten erfolglosen Weaning-Versuchen dann doch innerhalb einer überschaubaren Zeit erfolgreich vom Respirator entwöhnt werden können, gelingt dies bei anderen Patienten erst nach vielen Wochen, nur unter Zuhilfenahme der nicht-invasiven Beatmung oder mitunter auch gar nicht (erfolgloses Weaning). Letzteres kann gegeben sein, wenn der Patient in der Klinik verstirbt oder zur Fortsetzung der invasiven Beatmung in ein außerklinisches Setting übergeleitet wird.

Zu beachten ist, dass die deutsche und die internationale Weaning-Klassifikation sich zum Teil erheblich unterscheiden: Während die internationale WIND-Klassifikation primär auf Patienten auf der Intensivstation fokussiert, stehen bei der deutschen Weaning-Klassifikation Patienten im Vordergrund, die in ein spezialisiertes Weaning-Zentrum verlegt worden sind.
Wichtig ist zudem, dass die internationale Klassifikation überhaupt keine weitere Differenzierung für das prolongierte Weaning vornimmt. Insbesondere wird der Bedeutung der nicht-invasiven Beatmung (NIV) nicht Rechnung getragen, und auch der Tracheostoma-Status findet international keine Erwähnung.

Das liegt sicherlich daran, dass die Gruppe der Patienten mit erfolglosem Weaning, die auf eine invasive Langzeitbeatmung eingestellt werden müssen und solche, die nur unter Fortsetzung einer Langzeit-NIV entwöhnbar sind, unter gesamt-intensivmedizinischen Betrachtung eine Minorität darstellen, erklärte Windisch. Dies untermauere jedoch die besondere Bedeutung des prolongierten Weanings in Deutschland.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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