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Revolutionäre Therapie der Mukoviszidose

Der Basisdefekt bei der Cystischen Fibrose ist der Chloridkanal, der je nach Mutation des CFTR-Gens (CFTR = Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) entweder gar nicht an der Zelloberfläche exprimiert wird und/oder eine verminderte Chlorid-Leitfähigkeit aufweist.

 

Für die sogenannte „Gatingmutation“ G551D konnte bereits 2011 nachgewiesen werden, dass der Potentiator „Ivacaftor“ die CFTR-Funktion verbessert. Klinisch wurde in der Zulassungsstudie gezeigt, dass es bei diesen Patienten zu einer Zunahme der FEV1 von über 10 % kommt. Von dieser Therapie profitiert jedoch nur eine kleine Gruppe von CF-Patienten, da Gatingmutationen selten sind. Das Medikament ist mittlerweile zugelassen für CF-Patienten ab einem Alter von 6 Monaten.

 

Mittlerweile sind vier Substanzen, die als Potentiatoren bzw. Modifikatoren des Chloridkanals eingesetzt werden, für unterschiedliche Altersgruppen zugelassen. Für die häufigste CFTR-Mutation F508del in homozygoter Form bzw. für eine Kombination von F508del mit einer sogenannten „minimal function“ Mutation ist die Kombination von Ivacaftor-Tezacaftor-Elexacaftor ab dem 12. Lebensjahr zugelassen. Die beobachteten Effekte aus klinischen Studien mit einem deutlichen Anstieg der Lungenfunktionsparameter bestätigen sich auch im klinischen Alltag.

 

Jeder Pädiater sollte über die Wirkung und mögliche Interaktionen der Kanalmodifikatoren informiert sein, forderte Kopp. Allerdings sollte zumindest derzeit auch bei Einsatz neuer Kanalmodifikatoren die supportive Therapie der Cystischen Fibrose nach individueller Anpassung weitergeführt werden.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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