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Schmerz beim Lipödem nur schwer objektivierbar

Der Schmerz als eines der Hauptkriterien des Lipödems bleibt die Achillesferse in der Diagnostik: Er ist schwer objektivierbar, im Verlauf schwer re-evaluierbar und höchst individuell beeinträchtigend, erklärte Mühlberg. Das sei aus der Angabe abzuleiten, dass trotz der beklagten Schmerzen mehr als jede zweite betroffene Frau ihren Allgemeinzustand als dennoch ausgezeichnet bis gut einschätze.

Eine wohlwollende Interpretation wäre, dass Lipödem-Betroffene ihre Schmerzen einfach ertragen, weil sie es gar nicht anders kennen. Eine weniger wohlwollende Erklärung wäre, dass Schmerzen als nicht objektivierbares „Druckmittel“ von Betroffenen eingesetzt werden, um der ersehnten Liposuktion näher zu kommen, so Mühlberg. Genau diese Bandbreite stelle den Untersucher (Anmerkung: und auch den Gutachter) vor eine große Herausforderung. Widerlegt sei jedoch die These, dass psychische Probleme der Lipödem-Betroffenen allein durch das Lipödem bedingt seien und dass das Lipödem psychisch krank mache.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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