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Schwere Nebenwirkungen bei kosmetisch-chirurgischen Eingriffen im Gesicht

Die Verwendung von Füllsubstanzen („(Fillern“) in der kosmetischen Chirurgie, besonders aber auch in Einrichtungen ohne medizinischen Hintergrund, wie Kosmetik- und Schönheitsstudios, nimmt weiterhin zu. Hyaluronsäure hat sich in verschiedenen Zubereitungen unterschiedlicher Viskosität als die am häufigsten verwendete Substanz durchgesetzt.

 

Die Komplikation einer Erblindung durch die akzidentelle intraarterielle Injektion von Hyaluronsäure-haltigen Fillern ist selten, aufgrund der dramatischen Konsequenz sollten Augenärzte aber darüber informiert sein. Es existiert bislang keine gesicherte Therapieoption.

 

Über die Möglichkeit der retrobulbären Injektion von Hyaluronidase wurde in der Vergangenheit kontrovers diskutiert. Einige Autoren lehnten einen intraarteriellen lytischen Effekt ab, andere sprachen sich für diese Behandlung als einzige Option aus. Einige Autoren legten „Erste-Hilfe“-Protokolle vor, bei denen die HyaluronidaseInjektion neben Timolol-Augentropfen, Acetazolamid, Acetylsalicylsäure und Heparin genannt wurde. Eine verbindliche Dosis beim Menschen kann nicht genannt werden. Die Dosierungen in der Literatur reichen von 450 bis zu 600 Einheiten Hyaluronidase.

 

Eine koreanische Arbeitsgruppe hat nun erstmals eine tierexperimentelle Studie veröffentlicht, die zeigt, dass retrobulbär injizierte Hyaluronidase erfolgreich die Reperfusion verlegter Arterien ermöglicht. 

 

(Lee W, Oh W, Ko HS et al.: Effectiveness of retrobulbar hyaluronidase injection in an iatrogenic blindness rabbit model using hyaluronic acid filler injection. Plastic and reconstructive surgery 2019, DOI: 10.1097/prs.0000000000005716)

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden