Eine aktuelle Metaanalyse zeigt nun, dass ein verzögert-elektiver Eingriff (im komplett beschwerdefreien Intervall nach mindestens 4 bis 6 Wochen) mit einer signifikant geringeren Konversionsrate und damit auch mit einem früheren Wiedereinsetzen der gastrointestinalen Passage einhergeht. Auf der anderen Seite blieben weitere „harte“ operative und perioperative Endpunkte wie Komplikationsraten, Anastomoseninsuffizienzrate, Strumaraten etc. unbeeinflusst vom Zeitpunkt der operativen Intervention (früh-elektiv versus verzögert-elektiv).
Es ist aber schwer, so Stallmach, hier ganz klare Empfehlungen zu geben, da hochwertige und randomisierte Studien für die aktuelle Metaanalyse nicht zur Verfügung standen. Als Fazit für die Praxis nannte er: Im Allgemeinen sei es sinnvoll – sofern klinisch vertretbar – die elektive Sigmaresektion erst nach mehr als 6 Wochen nach stattgehabter Divertikulitis zu planen.
Vaghiri, S., Prassas, D., Knoefel, W. T., Krieg, A. (2022). The optimal timing of elective surgery in sigmoid diverticular disease: a meta-analysis. Langenbecks Arch Surg 407,
3259-3274.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
