Der anhaltende Nachweis zirkulierender Tumorzellen während der neoadjuvanten Chemotherapie dürfte ein unbefriedigendes Ansprechen und ein hohes Rezidivrisiko vorhersagen. Sollte also die Messung von zirkulierenden Tumorzellen während der neoadjuvanten Therapie oder in der Tumornachsorge in die klinische Routine übergehen?
Dazu fehlen jedoch derzeit die Voraussetzungen, erklärte Aebi:
· So wäre unter anderem nachzuweisen, dass eine Änderung der neoadjuvanten Therapie (oder deren Abbruch) beim Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen die Mortalität (aber auch die Morbidität) verbessert.
· Ebenfalls wäre zu zeigen, dass die frühe Detektion eines hohen Rezidivrisikos Maßnahmen auslösen kann, die zu einer verbesserten Prognose führen.
Bis zur Demonstration des klinischen Nutzens der Bestimmung von zirkulierenden Tumorzellen sollten solche Messungen daher nur im Rahmen klinischer Studien erfolgen.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden