Zonulin etabliert sich immer mehr als diagnostischer Biomarker für die Weizenunverträglichkeit und kann dabei insbesondere vom Diarrhoe-prädominanten Reizdarmsyndrom mit hoher Genauigkeit differenzieren. Das zeigt eine multizentrische prospektive Studie von Barbaro et al., in welcher 86 Patienten mit Weizenunverträglichkeit, 59 Patienten mit Diarrhoe-prädominanten Reizdarmsyndrom, 15 Patienten mit Zöliakie und 25 asymptomatische Kontrollen untersucht wurden.
Patienten mit Weizenunverträglichkeit und Zöliakie hatten gesteigerte Serumspiegel des Zonulins im Vergleich mit den asymptomatischen Kontrollen und den Patienten mit Diarrhoe-prädominantem Reizdarmsyndrom. Nach Weizen-reduzierter Kost waren die Serum-Zonulinspiegel nur in den HLADQ2/8-positiven Teilnehmern mit Weizenunverträglichkeit reduziert, nicht bei den anderen. Dabei betrug die diagnostische Genauigkeit des Zonulins bei der Differenzierung vom Diarrhoe-prädominanten Reizdarmsyndrom 81 %, nach Ausschluss einer Zöliakie sogar 89 %.
Barbaro, M.R., Cremon, C., Morselli-Labate, A.M. et al. (2020). Serum zonulin and its diagnostic performance in non-coeliac gluten sensitivity. Gut, 69,1966-1974.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden