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Editorial

Zur Komplexität der Begutachtung psychischer Traumafolgestörungen sind in dieser Zeitschrift in der Vergangenheit schon viele Beiträge veröffentlicht worden. Verwiesen werden kann beispielhaft aktuell auf die Diskussion in Ausgabe 1 des Jahres 2022 mit den Beiträgen von Scheurich „Die empirischen Grundlagen der Begutachtung der Posttraumatischen Belastungsstörung“ und der Stellungnahme dazu von der Autorengruppe der aktuellen AWMF-Leitlinie zur Begutachtung von psychischen und psychosomatischen Störungen durch Widder. Der erste Beitrag dieser Ausgabe von Julia Fischer-Knust und Mitautorinnen versucht anhand einer Fehleranalyse von Fremdgutachten Qualitätskriterien für solche Begutachtungen zu erarbeiten. Hingewiesen wird besonders auch auf die Bedeutung einer Beschwerdenvalidierung, was in der Vergangenheit ebenfalls Gegenstand kontroverser Diskussionen war.

Zur Berufskrankheit mit der Listennummer 4116 „Lungenkrebs nach langjähriger und intensiver Passivrauchexposition am Arbeitsplatz bei Versicherten, die selbst nie oder maximal bis zu 400 Zigarettenäquivalente aktiv geraucht haben“, seit 2021 in der Liste der Berufskrankheiten aufgeführt, finden sich in den anschließenden 2 Beiträgen, zunächst von Weigl Ausführungen zu der notwendigen Expositionsermittlung als Grundlage einer Beurteilung, im Folgenden dann von Kühn aus arbeitsmedizinischer Sicht zum Umgang mit diesen Ergebnissen. Die beiden Beiträge entstammen Vorträgen gehalten auf dem Heidelberger Gespräch des Jahres 2022.

Das Programm der diesjährigen Tagung am 18. Und 19. Oktober 2023 findet sich auf Seite 153 dieser Ausgabe. Erneut wird es um die Grundlagen von neuen Berufskrankheiten gehen, diesmal nach den Ziffern 2116 („Hüftgelenkarthrose durch Lastenhandhabung“) und 2117 („Sehnenschädigung im Schulterbereich durch langjährige und intensive Belastung der Schulter“). Weiter vorgesehen sind Vorträge zur Behandlung von Cannabis-Verordnungen, zu Fragen der Teilnahme Dritter an der Begutachtung und zu Behandlungen außerhalb der Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses. Vorträge zu aktuellen Fragen von Long/Post-Covid vor dem Hintergrund der in diesem Jahr überarbeitet erscheinenden Leitlinie zu diesem Thema werden die auf der letztjährigen Tagung begonnenen Diskussion als Update zur Begutachtung dieser Probleme fortsetzen.

E.Losch, Frankfurt am Main