Eine pathophysiologisch befriedigende Erklärung gibt es für diese Erkrankung bisher nicht. Neben endothelialen Funktionsstörungen, vor allem im Bereich des ZNS, werden (Auto-)Antikörper, induzierte immunologische Prozesse oder Mitochondriopathien diskutiert, möglicherweise auch ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren.
Eine Therapie von ME/CFS ist bisher nicht etabliert. Vorgeschlagen wurden etwa Immunapherese oder spezifische Antikörpertherapien; die Wirksamkeit beweisende Studien fehlen jedoch bisher. Trotzdem werden verschiedene entsprechende Therapieverfahren, meist auf Kosten der Patienten, angeboten, und es wird begeistert über Erfolge solcher Therapien berichtet, kritisierte Welte
Allerdings sei der Plazeboeffekt gerade in diesem Bereich sehr groß. Daher könne nur davor gewarnt werden, Geld für entsprechende teure Therapien außerhalb klinischer Studien auszugeben.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden