So kommt das Positionspapier der Deutschen Schmerzgesellschaft zum Einsatz von
medizinischem Cannabis und Cannabis-basierten Arzneimitteln in der Schmerzmedizin zu folgenden Ergebnissen:
· Es gibt schwache Hinweise auf eine geringe Wirksamkeit medizinischer Cannabinoide bei neuropathischen Schmerzen.
· Bei Schmerzen im Zusammenhang mit Spastik und krebsbedingten Schmerzen gibt es Hinweise auf eine Verbesserung der Lebensqualität, aber die Auswirkungen auf die Schmerzen sind von geringer Relevanz.
· Für alle anderen Indikationen kann nur ein einzelner therapeutischer Versuch aufgrund der verfügbaren externen Evidenz gerechtfertigt werden. Dies entspricht jedoch in der Regel der Forderung nach einer "nicht ganz entfernten Aussicht" auf eine spürbar positive Wirkung von medizinischem Cannabis.
Für die Praxis kann der Einsatz von medizinischem Cannabinoiden bei chronisch neuropathischen Schmerzen evidenzbasiert erfolgen, sonst nur als individueller Heilversuch, fasste Rolke den aktuellen Kenntnisstand zusammen.
Petzke F, Karst M, Gastmeier K, Radbruch L, Steffen E, Hauser W und Ad-hoc- Kommission der Deutschen Schmerzgesellschaft: Position paper on medical cannabis and cannabis-based medicines in pain medicine. Schmerz 2019; 33 (5): 449-465
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden