Patienten mit COVID-19 stellen sich häufig mit dramatisch eingeschränktem pulmonalem Gasaustausch incl. substanzieller Hypoxie vor, ohne aber unter Dyspnoe zu leiden. Einweisungs- bzw. Aufnahmegrund sind dann oft andere Symptome wie starker Husten, Abgeschlagenheit und Fieber.
Die Blutgasanalyse von spontan atmenden COVID-19-Patienten zeigt oft eine deutliche Hypokapnie bei grenzwertiger oder schlechter Oxygenierung. Der hypoxische Atemantrieb überwiegt somit gegenüber der Steuerung der Ventilation über den PaCO2 im Normalzustand. Trotz der starken Hyperventilation und der Hypoxie haben manche Patienten keine Dyspnoe. Erst bei Erschöpfung der Muskelpumpe kommt es dann zu einer oft dramatischen Verschlechterung des Gesamtzustands.
Tendenziell sind zwar die Patienten ohne Dyspnoe etwas weniger krank. Gleichwohl darf ihre vitale Gefährdung nicht unterschätzt werden, warnte Mols. Fehlende Dyspnoe bei Aufnahme sei kein geeignetes Kriterium, um über das weitere Procedere zu entscheiden.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden