Gerade Mitarbeiter auf Intensivstationen waren im Rahmen der COVID-19-Pandemie aufgrund des Patientenanstiegs und der daraus resultierenden begrenzten Ressourcen erheblich betroffen. Dazu kommt, dass sie direkt an der Diagnose, Behandlung oder Betreuung von COVID-19-Patienten beteiligt waren und sich diese Belastung auch auf das psychische Wohlbefinden auswirkte.
COVID-19 hat bei Mitarbeitern des Gesundheitswesens einen psychischen Gesundheitsnotstand ausgelöst. So zeigen aktuelle Studiendaten, dass eine Burnout-Symptomatik bei den Mitarbeitern der Intensivstation insgesamt stark ausgeprägt ist und während der Pandemie weiter zunahm, insbesondere bei Pflegekräften.
Das Burnout-Syndrom umfasst drei definierende Symptome: Hohe emotionale Erschöpfung, hohe Depersonalisierung (d. h. Zynismus) und geringes Empfinden einer persönlichen Erfüllung durch die Arbeit. Das Burnout-Syndrom wirkt sich nicht nur auf die betroffenen Behandler aus, sondern beeinträchtigt auch ihre Fähigkeit, eine patientenzentrierte Behandlung zu leisten. Unzufriedene Ärzte und Pflegekräfte werden mit einer geringeren Patientenzufriedenheit und schlechteren Behandlungsergebnissen in Verbindung gebracht und können die Kosten des Gesundheitswesens aufgrund von Personalfluktuation, medizinischen Fehlern und erhöhten Raten von Krankenhausinfektionen erhöhen.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden