„Seit einigen Jahren nimmt der Anteil der Menschen zu, der sich ausschließlich oder häufig per Fahrrad im Straßenverkehr bewegt. Diese Entwicklung ist gut für die Umwelt, gut für die allgemeine Gesundheit und Fitness – sie spiegelt sich aber auch leider in der Zahl der Unfälle auf dem Weg zur Arbeit. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der meldepflichtigen Wegeunfälle mit dem Fahrrad (XLSX, 14 kB) von rund 22.500 auf über 37.000 gestiegen. Inzwischen ist mehr als jeder fünfte Wegeunfall, den wir verzeichnen, ein Unfall mit dem Fahrrad. Auch die Zahl der Unfälle mit dem E-Bike oder Pedelec steigt rasant. Sie hat sich von 2019 bis 2022 mehr als vervierfacht.
Als gesetzliche Unfallversicherung macht uns diese Entwicklung Sorgen.
Wir brauchen daher zum einen ein besseres Miteinander auf unseren Straßen. Aus diesem Grund unterstützen die Unfallkassen, Berufsgenossenschaften und ihr Spitzenverband DGUV die Kampagne #mehrAchtung des Bundesverkehrsministeriums und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats. An die Menschen zu appellieren, mehr aufeinander achtzugeben, wird jedoch allein nicht reichen. Zum anderen brauchen wir deshalb auch eine Verkehrspolitik, die dem veränderten Mobilitätsverhalten der Menschen entschiedener Rechnung trägt als bisher. Konkret heißt das, die Vision Zero ernst zu nehmen und die Infrastruktur konsequent am Schutz der ungeschützten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer auszurichten. Dafür braucht es mehr sichere Rad- und Fußgängerwege und insbesondere mehr Sicherheit an Kreuzungen und Einmündungen von Straßen."
Die DGUV ist der Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Gemeinsam versichern die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung rund 65 Millionen in Menschen in Deutschland. Der Versicherungsschutz umfasst unter anderem den Weg zur Arbeit beziehungsweise zur Schule. Vergangenes Jahr verzeichneten die Unfallversicherungsträger rund 170.000 meldepflichtige Unfälle von Versicherten auf dem Weg zur Arbeit und rund 90.000 Unfälle auf dem Weg in die Schule, Hochschule und Kita.
Pressemitteilung der DGUV, Berlin