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Long- bzw. Post-COVID hat große gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen

Die Betroffenen sind häufig zwischen 20 und 40 Jahre alt. „Und obwohl keine hinreichenden organischen Ursachen gefunden wurden, sind sie teilweise massiv in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt und monatelang arbeitsunfähig“, so Allwang. Long-COVID habe neben dem Leidensdruck für die Betroffenen somit auch große gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen.

„Return to work“ – das ist für viele Erkrankte gar nicht so einfach. „Häufig handelt es sich bei den Long-COVID-Betroffenen um Menschen, die vor ihrer Erkrankung sehr leistungsfähig waren, wie uns auch Rehakliniken berichten“, erläuterte Allwang. „Für diese Gruppe ist es oft schwierig, sich Überforderung einzugestehen und sich erst langsam wieder der früheren Leistungsform anzunähern.“ Sie müsse lernen, Symptome zu erkennen, Grenzen besser zu spüren und öfter Pausen einzulegen, worauf sich auch das Umfeld einzustellen habe. „Es kann dabei empfehlenswert sein, beispielsweise eine stufenweise Berufswiedereingliederung zu wählen“, betonte Allwang.

Von einem bundesweiten Forschungsverbund wurde daher daher die Entwicklung von psychosozialen Therapieangeboten für Long- bzw. Post-COVID-Erkrankte gestartet. Unter Leitung der universitären Psychosomatischen Kliniken in München und Magdeburg sowie der Medizinischen Epidemiologie in Halle werden zunächst die Bedarfe der Patienten ermittelt und auf dieser Basis ein Unterstützungsangebot entwickelt, das unter anderem auch Strategien zum Umgang mit den anhaltenden Long- bzw. Post-COVID-Symptomen vermittelt. Später kann dieses Angebot ggf. auch niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie Gesundheitsämtern zur Verfügung gestellt werden.

Die Behandlung soll insgesamt zwölf therapeutische Gesprächssitzungen umfassen, davon ein bis zwei Gruppentreffen. „Die übergeordnete Frage der Therapie lautet: Wie kann ich mich trainieren, um zurück ins Leben zu finden, wie gehe ich mit Symptomen um? Dafür wollen wir handfeste Unterstützung liefern“, stellte die Studienkoordinatorin Allwang fest.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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