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Post-COVID-Beschwerden persistieren meist auch nach 2 Jahren

Die Populations-basierte Fall-Kontroll-Studie umfasste Probanden mit PCS im Alter von 18 bis 65 Jahren mit PCS (n = 982) und alters- und geschlechtsangepasste Kontrollpersonen ohne PCS (n = 576). Dabei zeigte sich, dass sich die Mehrheit der Patienten im zweiten Jahr ihrer Krankheit nicht erholte.

Die Muster der gemeldeten Symptome blieben im Wesentlichen ähnlich, unspezifisch und dominiert von Fatigue, Belastungsunverträglichkeit und kognitiven Beschwerden. Patienten mit persistierendem PCS und PEM (Post-Exertional Malaise; Verschlechterung vorbestehender Krankheitssymptome infolge geringer körperlicher oder geistiger Belastung) berichteten über mehr Schmerzsymptome und erzielten in fast allen Tests schlechtere Ergebnisse.

Trotz objektiver Anzeichen kognitiver Defizite und verminderter körperlicher Leistungsfähigkeit zeigten sich in Laboruntersuchungen keine größeren Pathologien. Auch fanden die Autoren keine Hinweise darauf, dass eine Viruspersistenz, eine Reaktivierung von EBV, eine Nebenniereninsuffizienz oder ein erhöhter Komplementumsatz pathophysiologisch relevant für ein persistierendes PCS sind. Dagegen scheinen soziodemografische Variablen nicht nur für die Entwicklung, sondern auch für die fehlende Erholung von PCS eine Rolle zu spielen.

Anzumerken ist, dass diese Studie gerade aus gutachtlicher Sicht (Beurteilung der beruflichen Leistungsfähigkeit bei PCS) relevant ist, da Patienten im erwerbsfähigen Alter untersucht wurden.

Peter, R. S. et al. (2025): Persistent symptoms and clinical findings in adults with post-acute sequelae of COVID-19/post-COVID-19 syndrome in the second year after acute infection: A population-based, nested case-control study. PLoS Med 22(1): e1004511. https://doi.org/10.1371/journal.pmed.1004511

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden