Angsterkrankungen stellen mit einer 12-Monats-Prävalenz von 14 % die häufigsten psychischen Erkrankungen in der EU dar. In etwa 32 % zeigen sich im Langzeitverlauf Rezidive bzw. in 8 % ein stabil chronischer Verlauf. Letzterer scheint v. a. durch das Vorhandensein von Panikattacken, komorbide Persönlichkeitsstörungen, eine Behandlung in den letzten 12 Monaten, ein erhöhtes Vermeidungsverhalten, geringe Extrovertiertheit und erhöhte Angstsensitivität befördert zu werden.
Als Risikofaktoren für die Verstärkung oder das Auftreten von Angstsymptomen in der Pandemie wurden identifiziert: Weibliches Geschlecht, junges Lebensalter, erhöhter Medienkonsum, Zugehörigkeit zu Gesundheitsberufen, vorbestehende psychische oder körperliche Erkrankungen, finanzielle Probleme und Arbeitsplatzunsicherheit.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden