Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Längere Überwachung nach Extubation bei COVID-19-Patienten erforderlich

Das zeigt eine retrospektive Untersuchung von Guzatti et al., in welcher das Weaning-Versagen von Covid-19-Patienten verglichen wurde mit einer älteren Vergleichsgruppe von Non-COVID-Patienten. Dabei fiel auf, dass die Re-Intubation bei den meisten der Covid-19-Patienten verzögert erforderlich war, mit einer mittleren Zeitdauer von 4,28 Tagen. Zeigten nach 48 Stunden nur 7, 8 % der extubierten Patienten ein Versagen, stieg diese Zahl im weiteren Verlauf auf 22,1 %.  

Damit unterscheidet sich diese Patientengruppe von Patienten ohne COVID-19, bei denen in der Regel das Extubationsversagen innerhalb der ersten 1 bis 3 Tage auftritt. Prädiktoren eines Extubationsversagens bei Patienten mit COVID-19 waren höheres Alter (> 66 Jahre), schwere hypoxische respiratorische Insuffizienz (PaO2/FiO2 < 200) und längere Dauer der Symptome (> 31 Tage).

Auch die eigenen Erfahrungen zeigen, dass Patienten mit COVID-19 häufiger verzögert re-intubiert werden müssen, erklärte Pfeifer. Letztlich bleibe die Ätiologie des Extubationsversagens unklar; meist kommen mehrere Faktoren zusammen. Beatmete Patienten mit COVID-19 neigen nach der Extubation zur Hyperventilation und dadurch zu einer verstärkten Atemarbeit, sodass neben der Erschöpfung der Atemmuskulatur möglicherweise ein selbst-induzierter Lungenschaden (im Sinne eines selfinflicted lung injury) die Situation eskaliere.

Guzatti, N.G., Klein, F., Oliveira, J.A., Ratico, G.B., Cordeiro, M.F., Marmitt, L.P. et al. (2022). Predictive factors of extubation failure in COVID-19 mechanically ventilated patients. J Intensive Care Med.: 8850666221093946 10.1177/08850666221093946

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden