Dabei beschränkte sich die Analyse nicht auf Magenkarzinome, sondern untersuchte ebenfalls Notfall- und multiviszerale Resektionen. Anhand der deutschlandweiten Krankenhausabrechnungsdaten (DRG-Statistik) von 2010 bis 2015 wurde die Mengen-Ergebnis-Beziehung in Bezug auf die Krankenhaussterblichkeit, die Komplikationshäufigkeit und die Sterblichkeit von Patienten, bei denen Komplikationen aufgetreten sind, analysiert.
Insgesamt wurden 77.528 Behandlungsfälle mit komplexem Mageneingriff identifiziert. Die risikoadjustierte Krankenhausletalität bei Patienten, die in „very low Volume“-Krankenhäusern (im Median 5 Resektionen/Jahr) behandelt waren, lag, verglichen mit „very high Volume“-Krankenhäusern (50 Resektionen/Jahr), signifikant höher (12 % vs. 10,6 %). Zu einem „Failure to Rescue“ bei Komplikationen kam es bei den „very low Volume“-Krankenhäusern in 28,1 %, dagegen bei den „very high Volume“-Krankenhäusern nur in 22,7 %. Diese Differenzen waren bei Patienten mit Magenkarzinom ähnlich, wenngleich die adjustierten Letalitätsraten niedriger lagen (7,7 % vs. 6,3 %).
Die Auswertung der deutschlandweiten Krankenhaus-Abrechnungsdaten hat gegenüber den meisten Registerdaten den Vorteil, 100 % der Fälle zu erfassen. Dabei zeigt der direkte Vergleich der „very low Volume“- mit den „very high Volume“-Krankenhäusern einen signifikanten Unterschied in der Krankenhausletalität, der auf ein besseres Komplikationsmanagement zurückzuführen ist, kommentierte Lorenz diese Ergebnisse.
(Nimptsch U, Haist T, Gockel I, Mansky T, Lorenz D: Complex gastric surgery in Germany – is centralization beneficial? Observational study using national hospital discharge data. Langenbecks Arch Surg. 2018 Dec 14. doi: 10.1007/s00423-018-1742-1746)
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden