Parallel zu einer adäquaten antibiotischen Therapie sollte ein infektiöser Fokus, sobald diagnostiziert, nach Möglichkeit invasiv (interventionell-radiologisch bzw. operativ) mit kurativem Ansatz saniert werden, mit den Zielen, „die Quelle der Infektion zu eliminieren, Kontamination einzudämmen und die normale Anatomie und Funktion wiederherzustellen“.
Dies umfasst spezifisch die Abszess- Drainage, das Débridement von infiziertem, nekrotischem Gewebe, die Entfernung von infiziertem Fremdmaterial und die definitive Korrektur von pathologischen anatomischen Veränderungen, die eine dauerhafte mikrobielle Kontamination verursachen. In den einschlägigen Leitlinien wird empfohlen, eine Fokussanierung schnellstmöglich durchzuführen.
Bezüglich der einzusetzenden Methoden sollte die Herangehensweise gewählt werden, die – bei gleichzeitig geringster Invasivität – maximal effektiv ist. Wichtig ist zu wissen, dass die Lunge, gefolgt vom Abdomen, der häufigste Fokus einer Sepsis ist. Intravaskuläre Katheter (zentrale Venenkatheter, Portsysteme etc.), die unter Verdacht stehen, die Quelle der Infektion zu sein, sollten schnellstmöglich entfernt werden.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden