In einer aktuellen Metaanalyse wurden aus den bekannten medizinischen Datenbanken alle relevanten Originalpublikationen bis Oktober 2022 extrahiert, denen Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen Krankenhaus-Fallzahl und postoperativer Sterblichkeit nach Magenkarzinom-Chirurgie zu entnehmen waren. Dabei war als postoperative Mortalität ein Versterben während des primären stationären Aufenthaltes (unabhängig davon, wie lange dieser dauerte) oder ein Tod innerhalb 30 Tagen postoperativ definiert.
Als Cut-Off zwischen Low- und High-Volume-Kliniken wurde die jeweilige Definition der Originalpublikation herangezogen, die teilweise sehr unterschiedlich ausfiel. In einer Vielzahl der eingeschlossenen Studien wurden beispielsweise ≤ 10 versus > 10 Gastrektomien als Cut-Off gewählt, wohingegen andere Studien etwa mit Quartilen arbeiteten. Insgesamt konnten 30 Studien mit 586.993 Patienten in die Metaanalyse eingeschlossen werden.
Das Risiko der postoperativen Letalität nach einer Gastrektomie bei Patienten mit einem Magenkarzinom war in Krankenhäusern mit höherem chirurgischem Fallvolumen (entsprechend der Definition der jeweiligen Originalpublikation) um 35 % niedriger als in Krankenhäusern mit niedrigerem Volumen. Die grafische Auswertung dieses Zusammenhangs zeigt, dass der Volumen-Outcome-Zusammenhang keine lineare Beziehung ist, sondern eher asymptotisch verläuft und die post-Gastrektomie-Mortalität ab einer Fallzahl von 100 Gastrektomien/Jahr ein Plateau erreicht.
Die aktuellen Ergebnisse legen nahe, dass ein Krankenhaus mit höherem Fallvolumen das Risiko der postoperativen Letalität bei Patienten mit Magenkarzinom reduzieren kann und dass die Anzahl von mindestens 100 Gastrektomien wegen eines Magenkarzinoms pro Jahr und Krankenhaus als hohes chirurgisches Fallvolumen definiert werden kann, kommentierte Germer die Daten.
Ning, F.L. et al. (2023). Association between hospital surgical case volume and postoperative mortality in patients undergoing gastrectomy for gastric cancer: A systematic review and meta-analysis. Int J Surg, 109(4), 936-945.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden