Nach erfolgreicher Revaskularisation im STEMI wird in den europäischen Leitlinien eine Monitorüberwachung über 24 Stunden empfohlen. Die Notwendigkeit der postinterventionellen Überwachung auf einer Intensivstation wurde jedoch mehrfach in Frage gestellt.
Eine amerikanische Analyse von 109.375 Patienten mit STEMI (1) konnte nun zeigen, dass ein solches Vorgehen zu einer signifikanten Senkung der 30-Tages-Mortalität führt (14,9 % versus 21,0 %). Diese Daten bestätigen also die Empfehlung der ESC-Leitlinien.
Mechanische Komplikationen nach Myokardinfarkt sind mit einer Rate von 0,27 % nach STEMI und 0,06 % nach NSTEMI bei 9 Millionen analysierten Patienten über einen Studienzeitraum von 13 Jahren zwar selten, aber nach wie vor mit einer hohen Mortalität assoziiert (42,4 % nach STEMI, 18 % nach NSTEMI), wie eine weitere Studie (2) zeigt.
Die Hauptursachen für mechanische Komplikationen sind demnach eine späte Präsentation sowie ein größeres Infarktareal. Negative Prädiktoren sind weibliches Geschlecht v. a. bei einem Alter von über 75 Jahren, Präsentation im kardiogenen Schock, akutes Nierenversagen und respiratorische Komplikationen. Der einzige Faktor, der das Überleben verbesserte, war die herzchirurgische Therapie. Die Behandlung mit mechanischen Unterstützungssystemen senkte die Mortalität nicht.
1. Valley TS, Iwashyna TJ, Cooke CR et al.: Intensive care use and mortality among patients with ST elevation myocardial infarction: Retrospective cohort study. BMJ 2019; 365: l1927
2. Elbadawi A, Elgendy IY, Mahmoud K et al.: Temporal trends and outcomes of mechanical complications in patients with acute myocardial infarction. J Am Coll Cardiol Intv 2019; 12: 1825–1836
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden