In einer aktuellen Studie wurden bei 70 Sportlern (20 ± 7Jahre, 77 % Männer) mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion (EF) ≤ 52 % die Werte der 2D-Echokardiographie mit einer Kontrollgruppe von 564 Sportlern (22 ± 7 Jahre; 61 % Männer) mit normaler linksventrikulärer EF > 52 % verglichen. Es zeigten sich zwar niedrigere Werte der erhobenen “mechanischen“ Parameter des linken Ventrikels, jedoch wurden pathologische Grenzwerte nicht über- bzw. unterschritten. Die Ergebnisse waren unabhängig vom Geschlecht oder von der Sportart.
Die Autoren schlussfolgern, dass es sich bei diesen Veränderungen um ein Charakteristikum der kardialen Adaptation des Leistungssportlers handelt. Die berichteten Ergebnisse bestätigen die vorherigen Kenntnisse der niedrig normalen Funktion des Sportherzens, kommentierte Scharhag. Die Grenze liege bei einer EF von 45 %.
Anmerkung aus gutachtlicher Sicht
Anzumerken ist, dass diese Erkenntnisse auch aus gutachtlicher Sicht relevant sind, gilt doch üblicherweise eine EF von 50 % bis 60 % als leichte, eine EF von 35 % bis unter 50 % als mittelschwere Herzfunktionsstörung.
Boraita A, Sánchez-Testal MV, Diaz-Gonzalez L, Heras ME, Alcocer-Ayuga M, la Rosa de A et al.: Apparent ventricular dysfunction in elite young athletes: Another form of cardiac adaptation of the athlete's heart. J Am Soc Echocardiogr 2019; 32: 987–996
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden