So untersuchte eine Arbeitsgruppe um Genereux in einer großen Datenbank von 24 US-Krankenhäusern die Sterblichkeit ohne Behandlung und die Behandlungsrate (Klappenersatz) von Patienten mit Aortenstenose über das gesamte Spektrum von Schweregraden. Es wurden 595.120 Patienten in den Datenbanken identifiziert.
Die Analyse ergab, dass das Mortalitätsrisiko in allen Schweregradgruppen erhöht war, auch nach Adjustierung. Noch besorgniserregender ist, dass bei einem Beobachtungszeitraum von vier Jahren lediglich 60 % der Patienten mit schwerer Stenose einer Behandlung unterzogen wurden!
Diese schlechte Prognose wurde letztendlich auch schon für die Aortenklappensklerose gezeigt und spricht dafür, dass hier – unabhängig von der Klappenerkrankung selbst – Faktoren vorliegen, die ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko darstellen, kommentierte Baumgartner. Zudem dränge sich die Überlegung auf, dass auch Patienten mit einer mittelgradigen Aortenstenose unter bestimmten Umständen von einer Intervention profitieren könnten. Insbesondere könnte dies die Gruppe mit reduzierter linksventrikulärer Funktion betreffen.
Genereux, P. et al. (2023). The mortality burden of untreated aortic stenosis. J Am Coll Cardiol, 82: 2101-2109
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden